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SU Haan in der Presse

 

19. April 2023 - Ein viel beachteter Vortrag von Dr. Reiner Nieswandt auf Einladung der Seniorenunion. (Rheinische Post, 21.04.2023, Peter Clement)

 

HAAN | Die Erwartungen waren hoch – und sie wurden nicht enttäuscht: Mehr als 50 Besucher waren auf Einladung der Senioren-Union in den Veranstaltungssaal des „Carpe Diem“ gekommen, um Reiner Nieswandt bei seinem Vortrag über den „synodalen Weg“ zuzuhören. Als sie ihn nach etwa zwei Stunden wieder verließen, hatten sie nicht nur ein faszinierend pointiertes Referat erlebt, sondern auch eine spannende Diskussion.

Der streitbare Theologe aus der Mitte des Lebens, der neben seiner langjährigen Tätigkeit als Priester auch über eine abgeschlossene Schreinerlehre verfügt, ist bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen, wenn es um die Zukunft der Kirche geht. Ein 2019 von ihm veröffentlichtes Buch trägt den Titel „Reißt diesen Tempel nieder“. Darin fordert Nieswandt einen umfassenden „Abriss“ kirchlicher Strukturen, die mehr behindern als helfen. Welche Strukturen das sind, machte er auch bei seinem Vortrag in Haan schnell deutlich – und zwar am Beispiel des Umgangs mit der Aufarbeitung der Fälle von sexuellem Missbrauch durch kirchliche Würdenträger: „27 Bistümer gibt es bei der katholischen Kirche in Deutschland“, sagte Nieswandt, „und jedes darf selber entscheiden, wie es mit diesen Fällen umgeht. So etwas kann einfach nicht sein.“ 

Diese Praxis sei ein Grund dafür, warum in einigen Kirchenregionen zwar durchaus ehrliche Anstrengungen bei der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle zu erkennen seien, man andernorts aber den Eindruck bekomme, manche Bistümer verschleppten die Aufklärung, gerade dort, wo bis heute keine Gutachten vorliegen. Auch die Qualität der präsentierten Gutachten sei sehr unterschiedlich und nicht überall werde „die Frage nach strukturellen Ursachen des amtlichen Versagens“ zugelassen.

Nieswandt stellte auch die Frage, warum die Zeit zwischen 1945 und 1969 (die Amtszeit von Erzbischof Kardinal Frings) im Kölner Gutachten nicht untersucht wurde. Gab es Befürchtungen vor unangenehmen Erkenntnissen? Derart krasse Unterschiede im Umgang mit dem Missbrauchsthema haben Nieswandt inzwischen dazu veranlasst, eine staatliche Kommission zu fordern, die mit dieser Aufgabe betraut werden sollte. So sei es beispielsweise in Irland geschehen. Mache die Kirche indes weiter wie bisher, sei die „Erosion an Austritten“, wie seit Jahren zu beobachten, vermutlich nicht mehr aufzuhalten. Nieswandt formulierte seine These in Haan noch einmal deutlich: „ Nur ein umfassender, freiwilliger Verzicht der Kirche auf jegliche Macht wird für sie heilsam sein, weil es ihr die Möglichkeit eröffnet, nach dem Vorbild Jesu und der jungen Kirche die Botschaft vom Reich Gottes in unserer Zeit und Gegenwart zu verkünden.“ 

Ob ein solcher Weg davor bewahren werde, von der Volkskirche auf die Größe einer Sekte zu schrumpfen, wisse er nicht: „Aber eine solche Entwicklung wird ganz sicher eintreten, wenn der Weg des freiwilligen Machtverzichts nicht beschritten wird und der bürokratische Apparat noch über Jahrzehnte dank finanzieller Absicherung in der Lage sein wird, weiter zu laufen.“ 

Der „Synodale Weg“ zur Umkehr und Erneuerung, den die deutschen Bischöfe im März 2019 auf den Weg gebracht hatten, soll der gemeinsamen Suche nach Antworten auf die gegenwärtige Situation dienen und Schritte zur Stärkung des christlichen Zeugnisses erarbeiten. In diesem Dialog verschiedener Gruppen innerhalb der Kirche geht es besonders um die Bereiche „Macht(-Strukturen)“, „priesterliche Lebensform“, „Frauen in der Kirche“ und „Leben in gelingenden Beziehungen“. 

Wie viele dicke Bretter auf diesem Weg allerdings noch zu bohren sind,  machte die Diskussion im Anschluss an Nieswandts Vortrag deutlich. Da sagte eine Besucherin: „Solange eine Kita-Leiterin, ein Kantor oder eine Religionslehrerin nach wie vor ihren Beruf aufs Spiel setzen, nur weil sie sich scheiden lassen und eine neue Ehe eingehen, solange sind wir von einer positiven Zukunft der Kirche noch weit entfernt.“ 

 

 

13. September 2020 - Haan hat den Seniorenbeirat gewählt.

Haan (rtz) - Gleichzeitig mit der letzten Kommunal- und Kreistagswahlen haben die Haaner auch ihren neuen Seniorenbeirat gewählt. Neun Personen gehören dem Gremium an, das Rat und Verwaltung für die Belange älterer Menschen zur Seite stehen soll.

Für die Seniorenunion Haan sind jetzt Frau Ursula Bürger und Herr Alfred Babel gewählte Mitglieder im Seniorenbeirat.

 
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   Ursula Bürger